Die Kreuzwegandacht ist ein nichtsakramentaler Gottesdienst, der von Laien wie von ordinierten sowie gottgeweihten Personen gestaltet und geleitet werden kann und gehört zum Schatz der katholischen Tradition. Es ist als öffentliches Gebet zugegebener Maßen keine sehr alte Tradition. (Bezeugt werden persönliche Andachten des Leidens Jesu, die einzelne Könige durch das Lesen der Passionsgeschichte gestaltet haben.)
Gegenwärtig werden diese Gottesdienste immer seltener gefeiert und wenn, dann in einer unangenehmen Form der Anklage der ganzen Welt. Sie triefen förmlich vor Moralin – dem Stoff, aus dem die Politik der Grünen und der Linken besteht. Eine sehr unangenehme Erfahrung. Dass die Passionsgeschichte auch etwas Ermunterndes und Befreihendes in sich hat, kommt kaum zu Sprache. Zugleich ist es eine sehr persönliche Art der Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben im Licht des Evangeliums. Und dennoch kann dies ähnliche Erfahrungen in den anderen Menschen hervorrufen. In diesem Sinne möchte ich meine Version vorstellen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderem Leser, sich selbst als gläubiger Christ zu verstehen und trotz aller Schwächen als geliebtes Kind Gottes wahrzunehmen.
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