Eucharistische Sakramenten-Katechese für Kinder – Teil 1

In diesem Teil werden wir den Kindern die einfache Erkenntnis schenken, dass der Priester nicht einfach nur eine Geschichte erzählt, sondern ein anderes Ereignis vergegenwärtigt. Dabei geht es einerseits um die Rolle des Priesters und andererseits um das Verständnis eines Sakramentes.

Benötigt wird ein großer Teller oder eine große Schüssel gut gefüllt mit Süßigkeiten, wie Schokolade, Gummibärchen oder Keksen.

Wir beginnen die Katechese mit ein zwei Lieder, die die Kinder bisschen aus dem Alltag rausreißen und auf die Katechese vorbereiten. Sie können dabei auch etwas Bewegung brauchen, damit sie sich später an einem Ort auch konzentrieren können. Danach machen wir das Kreuzzeichen und beten ein kurzes gebet zum Heiligen Geist, damit wir leichter verstehen, was wir uns sagen will.

Jetzt kommt der entscheidende Teil: eine Person nimmt diesen Teller oder diese Schüssel mit den Süßigkeiten und geht zu jedem einzelnen Kind, sagt „Bitte!“ und streckt ihm den Teller entgegen. Bei jedem einzelnen Kind. Die Kinder werden selbstverständlich zugreifen und wahrscheinlich auch essen. Einige werden vielleicht unglaublich schauen und sich unsicher sein, ob sie essen dürfen. Es muss natürlich mit den Eltern abgesprochen sein, dass die Kinder die Süßigkeiten essen dürfen (Diabetes, Gelatine, Allergien, etc.).

Ist die Prozedur abgeschlossen, kann man fragen, ob es geschmeckt hat, etwas lachen, um abzuwarten bis alle fertig gegessen haben. Jetzt kommt die Erklärung.

Jetzt fragen wir die Kinder, was sie wahrgenommen haben. War das wirklich ein Angebot, zuzugreifen? Woran haben sie es erkannt? Kam es ihnen bekannt vor?

Wir wollen daraufhin aus, dass es jedem klar ist, dass das Anbieten von Speisen mit dem Wort „Bitte!“ eine Aufforderung dazu ist, zu nehmen und zu essen. Es ist eine Geste und ein Wort. Beides gehört zusammen.

Diese Einheit vom Tun oder einer Geste und dem gesagten Wort oder Phrase verändert ja etwas. Der Teller hätte auch irgendwo liegen können. Erst das tun und das Wort haben die übergabe des Eigentums bedeutet. Wichtig ist auch, dass nur der Eigentümer dies tun darf.

So wie es mit diesem Teller voller Süßigkeiten war, so ist es auch in jeder Eucharistiefeier, in der eine ganz bestimmte Person etwas tut und etwas ausspricht. Dadurch verändert sich die Realität. Es ist der Priester, der ein Brot, dass wir heute eher einer Waffel nennen würden, in die Hände nimmt und das nachspricht, was Jesus vor 2000 Jahren ausgesprochen hat. Diese Worte sind auch ganz besonders: sie beschreiben die Veränderung die auch eintritt. Aus diesem Brot wird sein Leib und aus dem Wein wird sein Blut. Das Brot schmeckt weiterhin wie Brot und der Wein wie Wein. Aber dadurch, das jemand der von Gott ausgesucht wurde, das tut, was Jesus tat und seine Jünger gelehrt hat, zu wiederholen, ist es nicht mehr nur eine Waffel.

Um es noch einmal zu erklären sucht man zwei Freiwillige, am besten Jungs. Dann stell sie in die Mitte und erzählt, dass sie mal Freunde waren sich aber ziemlich zerstritten und sogar geschlagen haben. Jetzt tut es einem von ihnen leid. Er möchte wieder Frieden schließen. Jetzt geht die Frage ans Publikum: was macht man, wenn man nach einem Streit Frieden schließen will?

Kinder werden wahrscheinlich viele unterschiedliche Dinge parallel versuchen zu erzählen aber man hört so lange hin und fragst nach bis jemand die Dinge wie „Hand reichen“ und „sich entschuldigen“ nennt.

Dann spielt man die Situation weiter und die beiden reichen sich die Hände, einer sagt „Entschuldigung“, der andere sagt „tut mir auch leid“.

Jetzt kann man fragen: was hat sich verändert? Die Kinder werden wahrscheinlich Antworten, dass die zwei sich versöhnt hätten. Genau das wollten wir erreichen. Gesten und Worte verändern die Realität. So ist es auch in jeder heiligen Messe, in der ein Priester durch sein Tun und durch die Einsetzungsworte die Wandlung vollzieht.

Wenn man die Bedeutung des Priesters hervorheben will, kann man dich auch fragen, ob jemand anders außerdem zwei Jungs den Frieden hätte anbieten können. Jedes Kind weiß, das nur die, die gestritten haben, das Recht haben, den Frieden zu schließen.

Da Kinder bildliche Darstellung brauchen, ist es wichtig die komplexe Realität der Sakramente an ihrer Realität nachvollziehbar zu machen. Lassen sie sich deshalb weitere Geschichten einfallen, die ganz kurz sind und ein besonderes Wort und eine Geste oder der Tat enthalten und etwas verändern. Egal ob es die Lehrerin ist, die den Finger auf den Mund legt und „Passt!“ sagt oder andere Situationen. Wichtig ist, dass sie sehr kurz sind und dass Sie zwischen vorher und nachher unterscheiden.

Das trifft auf alle Sakramente zu. Wenn ein Priester sagt „So spreche ich dich von deinen Sünden los“ und ein kreuzzeichen mit der Hand macht, geschieht auch etwas. Wenn jemand einem Kind Wasser über den Kopf gießt und sagt „ich taufe dich“ wird man zu einem Christen. Nicht alle Sakramente dürfen schließlich alle. Aber das wären jetzt zu viele Details…