Etiketten

Es ist ein ständiges Ärgernis, wenn Menschen über Etiketten definiert werden. Etiketten, die von anderen angehängt werden oder sich selbst wie eine Medaille verliehen werden. Beginnend bei „Experten“ bin hin zu „Nazis“: ein Mensch mit seiner Lebensgeschichte, seinem Wissen und seinen Fähigkeiten reduziert auf ein Wort. Ein Universum aus Erfahrungen, komplexen psychischen Vorgängen und ungeahnten und richtigen sowie falschen Entscheidungen kann nicht auf ein Etikett reduziert werden. Das wird der Würde eines Menschen  nicht gerecht.

(mehr …)

WeiterlesenEtiketten
Read more about the article „Lass die Toten ihre Toten begraben“
"Pfingsten" - Mittelteil der Bronze von Raffaele „Lello“ Scorzelli, 1969

„Lass die Toten ihre Toten begraben“

Das sagt Jesus im Lukasevangelium im Kapitel 9 zu einem jungen Mann und fordert ihn auf zu evangelisieren. Dieser Satz aus der Überschrift verfolgt mich schon eine Zeit lang. Es ist nicht einmal die kaum nachvollziehbare Kritik am Verhalten des trauernden Sohnes, als vielmehr die fehlende Empathie Jesu, die uns so stutzig macht. Wäre dieser Mann dem Ratschlag gefolgt, wäre uns und Jesus der Apostel Judas vielleicht erspart geblieben. Also was soll denn das? Und warum sagt der „liebe Jesus“ über Trauernde, sie wären tot? Ist das überhaupt der Jesus, den wir kennen oder ist das nur eine Folge einer späten Redaktion des Textes im zweiten oder dritten Jahrhundert unseres Zeitalters?

Diese Aufforderung ergibt Sinn. Die Psychologen sprechen seit Langem davon, dass man depressiv wird, wenn man Dinge nicht sterben lassen kann. Eine Trennung von der Vergangenheit kann durchaus befreiend wirken, obwohl sie schmerzhaft ist. Aber in diesem Kontext wird es weniger darum gehen, Psychotherapie zu betreiben. Die knallharte Aufforderung, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und eine neue Realität des Reiches Gottes zu leben, ist nicht wegzudeuten.

(mehr …)

Weiterlesen„Lass die Toten ihre Toten begraben“

Unterscheidung der Geister

Die Geister prüfen“ ist eine christliche Pflicht. So der Apostel Johannes in seinem ersten Brief. Doch was das ist und wie es geht, schreibt er nicht. In den zwanzig Jahrhunderten des Christentum wurde zu dem Thema mal mehr mal weniger „geforscht“. Heute ranken sich um diesen Begriff Legenden. Sie reichen von extrem anspruchsvollen Exerzitien bis hin zum reinen Bauchgefühl. Die Tiefe ist nach wie vor nicht vollständig erforscht. Auf jeden Fall zählt es zu den Königsdisziplinen des christlichen Lebens – gleich neben Akese und christlichen Nächstenliebe. Was man mit Sicherheit darüber sagen kann und wo man die spirituellen Augen und Ohren aufmachen muss, um die Mystik des Unsagbaren wahrzunehmen, soll in diesem Beitrag zu Sprache kommen.

(mehr …)

WeiterlesenUnterscheidung der Geister

Immer diese Missverständnisse

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die linksidentitäre Bewegung in der Gesellschaft immer wieder einen Streit vom Zaun bricht, nur um den ideologischen Sprengstoff in der Mitte der der Bevölkerung zu platzieren und schließlich die Gesellschaft zu spalten. Dabei kommen die Sprengladungen nicht als Terror daher, sondern unter dem Mantel der Ideen und Werte, die jeder Demokrat begrüßen würde. Immer mehr Bürger fragen sich, ob das BVG und der EuGH die Bodenhaftung völlig verloren haben. Beispiel? Genderpflicht.

(mehr …)

WeiterlesenImmer diese Missverständnisse

Arbeit

Warum empfinden so viele Menschen ihre Arbeit als Last und kündigen zunehmend öfter? Arbeit sollte doch etwas sein, was dem Menschen Sinn und Erfüllung schenkt. Und hier liegt oft der Hund begraben: man sieht den Sinn nicht mehr oder sie bereichert nicht, sondern ist eine Art Selbstausbeutung. Natürlich sind es viele kleine Schritte, die zu diesem Zustand führen.

(mehr …)

WeiterlesenArbeit

Vögel im Käfig

„Warum weinst du?“ fragt der junge Zeisig den alten

„Du hast es hier doch viel bequemer als da draußen im Kalten!“

„Du bist ein Kind des Käfigs,“ sagt der alte „so will ich dir vergeben,

Ich entstamme ja der Freiheit und mag ohne sie nicht leben.“

Ignaz Krasicki (Bischof von Ermland, 1735-1801)

„Den Wert der Freiheit erkennt man erst dann, wenn man sie verloren hat.“ – Eine alte Weisheit. Und dennoch gibt es erstaunlich viele Menschen, die mit Unfreiheit gut zurecht kommen. Weil sie bequem geworden sind und die Herausforderung scheuen, das Gegenüber auch nur anzuhören.

(mehr …)

WeiterlesenVögel im Käfig

Was heißt hier bitte „konservativ“?

Oft hört man den Einwand einer „beleidigten Leberwurst“ (vgl. Botschafter Melnyk), die sich gegen das Ettikett „X“ wehrt. (Natürlich nicht zu vergessen: Loriots „Woas bin i?“ des bayrischen Vertreters in der abstrusen politischen Diskussion.) Er soll den Redner als falsch informierten Zeitgenossen diskreditieren. Diese Abwehrhaltung erwartet eine Antwort auf die Frage, was das Etikett „X“ tatsächlich bedeutet. Was bedeutet „konservativ“ tatsächlich? Ist es nur politisch zu verstehen und wirklich Schuld am Unglück des rastlosen modernen Menschen, wie es uns die Medien weiß machen wollen?

(mehr …)

WeiterlesenWas heißt hier bitte „konservativ“?

Flüchtlinge, Bürokratie und Übersetzungsdienst

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Infowiss

Ich möchte mich outen: Ich habe im Studium viele herzliche, intelligente und treue Ukrainer (und Ukrainerinnen) kennen gelernt. Sie waren alle aus dem Westen der Ukraine und sehr westlich eingestellt (dennoch dem katholischen Glauben treu). Ich erfuhr sehr viel über dieses Land, die Probleme und ungewöhnliche politische Konstrukte, die dieses große Land mit den vielen Völkern bestimmen. Da man mich acht Jahre lang mit Russisch als erste Fremdsprache beglückt hat (auch wenn es länger als 20 Jahre her ist), war es für mich keine Frage, den Familien auf der Flucht vor Krieg (oder eher vor den Russen) als Dolmetscher zu helfen.

(mehr …)

WeiterlesenFlüchtlinge, Bürokratie und Übersetzungsdienst

Zeichen der Zeit

Zur Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allzeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten.

Gaudium et spes (4) – pastorale Konstitution über die Kirche in der Welt von heute

heißt es in dem Dokument des II. Vatikanischen Konzils. Der Abschnitt bedeutet sinngemäß: die Kirche muss die Veränderungen in der Welt und Gesellschaft wahrnehmen und aus dem Evangelium heraus dem suchenden Menschen Antwort zu geben. Im weiteren Teil des Schreibens gibt das Konzil konkrete Antworten. Besonders im Punkt 14 fällt eine interessante und eindeutige Antwort:

Das leibliche Leben darf also der Mensch nicht geringachten; er muss im Gegenteil seinen Leib als von Gott geschaffen und zur Auferweckung am Jüngsten Tage bestimmt für gut und der Ehre würdig halten.
Durch die Sünde aber verwundet, erfährt er die Widerstände seiner Leiblichkeit.
Daher verlangt die Würde des Menschen, dass er Gott in seinem Leibe verherrlichen und ihn nicht den bösen Neigungen seines Herzens dienen lasse.

Gaudium et spes (14) – pastorale Konstitution über die Kirche in der Welt von heute

Der menschliche Leib ist zur Heiligung bestimmt und soll – wie Apostel Paulus sagt – in den Dienst Gottes gestellt werden, genauso wie die Seele und der Verstand. Davon scheinen einige Kreise in der katholischen Kirche in Deutschland abzuweichen. Anscheinend ist ihnen die Lehre zu hart.

(mehr …)

WeiterlesenZeichen der Zeit