Wer kennt es nicht: Seit KDE4 scheint alles schlimmer zu werden, die Abstürze zuzunehmen. Und die angepriesenen Funktionen gibt es nur auf der Seite von KDE.org.
Hier beschreibe ich kurz, was mir passiert ist und wie ich am Sinn des KDE4-Unternehmens gezweifelt habe – besonders am Nepomuk.
Die Wenigsten wissen, dass das Wort Nepomuk vom Hl. Johannes Nepomuk stammt, der als Beichtvater der böhmischen Königin sein Leben für das Beichtgeheimnis lassen musste. Ja ja… Das waren noch Zeiten als man die Stadttore von den Bischöfen schließen konnte oder die Priester in die Moldau stürzte. Nicht ohne Grund galt dieses Völkchen als barbarisch und schwer zu christianisieren… Nicht ohne Grund heißt auch der Datensammeldienst von KDE auch „Nepomuk“. Aber nicht deshalb, weil er – wie in meinem Falle – alles weiß aber nichts sagt (wie ein guter Beichtvater eben) sondern weil es eine Abkürzung für (Networked Environment for Personal, Ontology-based Management of Unified Knowledge) darstellt. Es wurde von der EU finanziell unterstützt und von DFKI betreut.
Aber nun zu meinem Klagelied. Ich suchte nach einem guten Skript in Form einer PDF-Datei auf meiner Festplatte. Ich wusste, ich habe es irgendwo. Ich dachte mir, es würde zu lange dauern, sich durch die vielen Ordner durchzuklicken. Also nahm ich die Hilfe von KDE in Anspruch. Ich habe mich erinnert, vor Monaten dem Nepomuk und Strigi erlaubt zu haben, meinen Heimordner und einige Ordner mit Dokumentation und Bildern zu indexieren. In der Zwischenzeit installierte ich ein neueres Kubuntu … Und ich staunte nicht schlecht als ich die Suchfunktion von Dolphin nutzen wollte. Egal, was ich eingegeben habe, es kamen keine Ergebnisse heraus. Auch in den Einstellungen war strigi eingeschaltet. Verwundert hat mich stets die Litanei, die dolphin in der Konsole aus stderr/stdout bei jedem Start hinterließ:
„/usr/bin/dolphin(2866)“ Soprano: „org.freedesktop.DBus.Error.ServiceUnknown – The name org.kde.nepomuk.services.nepomukstorage was not provided by any .service files“
„/usr/bin/dolphin(2866)“ Soprano: „Unsupported operation (2)“: „Invalid model“
„/usr/bin/dolphin(2866)“ Soprano: „Unsupported operation (2)“: „Invalid model“
„/usr/bin/dolphin(2866)“ Soprano: „Invalid iterator.“
…
Nach langen Recherchen fand ich heraus, dass strigi-server gar nicht installiert war. (BTW: danke Kubuntu für’s Mitdenken.) apt-get install strigi-daemon hat es schnell erledigt. Doch auch das war nur die halbe Miete. Neuer Fehlermeldungen kamen nach dem Start von strigidaemon zutage:
The transaction log file has been produced by server version ‚06.01.3126‘. The version of this server is ‚06.01.3127‘. If the transaction log is empty or you do not want to replay it then delete it and start the server again. Otherwise replay the log using the server of version ‚06.01.3126‘ and make checkpoint and shutdown to ensure that the log is empty, then delete it and start using new version.
Mit Hilfe von https://bugs.launchpad.net/kubuntu-ppa/+bug/631102 habe ich erfahren, dass mein soprano nicht mit dem Index (?) von virtuoso umgehen kann. rm ~/.kde/share/apps/nepomuk/repository/main/data/virtuosobackend/soprano-virtuoso.trx brachte zusammen mit apt-get install virtuoso-nepomuk und einem killall nepomukserver; nepomukserver& den gewünschten Erfolg. Strigi lief wieder an und die Suche im Dolphin ging wieder.
Ich frage mich nur, was einem Benutzer solche Software bringen soll? Desktopsuche ist nett. Doch das Suchen, Updaten und Löschen von Dateien und Programmen führt es ad Absurdum: Man verwendet mehr Zeit und hat mehr Ärger, als wenn man die 30 Ordner per Hand durchsucht hätte. Gnome scheint da mehr auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Benutzer zu nehmen. Es ist klar, man kann nicht so viel verstellen und hat nicht so viele Abhängigkeiten von Paketen und Versionen.