Mein teures öffentliches Recht auf die Meinung der Fernsehmacher

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– Nicht schon wieder – denken Sie vielleicht, wenn Sie den Titel sehen. – Die ÖR’s bringen umsonst Fußball und die Serien, in denen nichts passiert…

– Erstens: nichts ist umsonst. Zweitens: jetzt erst recht! – würde ich antworten.

Die ÖR’s haben es schon wieder nötig, Werbung für sich selbst zu machen. Und da sie immer noch große Teile der ahnungsloser Bevölkerung erreichen können, versuchen sie es, wie auch jeder Propagandist (wie Mao, Stalin o. ä.) es tun würde, wenn es um dessen Einflussbereich gehen sollte. Bis zum bitteren Ende: sich selbst als die letzte Instanz darzustellen, die uns vor dem Weltuntergang beschützen kann. In Wirklichkeit geht es so primitiv zu wie immer: Es geht um die Kohle!

Seit man mit Internet-Seiten verdienen kann, wird damit immer mehr Geld gemacht. Und weil’s mit googles Adsens so einfach geht, braucht man sich nicht mehr bemühen (etwas wirklich neues und interessantes anzubieten)… In die Online-Werbung fließen Millionen, weltweit sogar Milliarden. Man will ja nur ein Teil der Realität sein, genauso wie die Anderen und schaltet nur deshalb die Werbung auf den Internet-Seiten der ÖR’s ein – wird ab und zu von diesen im ähnlichen Kontext behauptet. Blödsinn! Meine ich. Es geht darum, der Konkurrenz die möglichen Einnahmen zu mindern und selber das Geld abzuschöpfen. Die Verlage, die schon seit Jahrzehnten wenn nicht „Jahrhunderten“ mit der Text-Werbung (im Rahmen der ur-eigenen Mediums) ihr Geld verdienen und so den Fortbestand des Blattes sichern, sind zu Konkurrenten von ÖR’s geworden. Nur die Tatsache, dass die ÖR’s im fremden Wasser fischen und die Existenz der Meinung-reichen Medienlandschaft gefährden, erfahren Sie als Fussball-Zuschauer nicht. In der Pause, vor oder nach dem Spiel wird Ihnen nur ein Slogan a’la „Rettet die Wahle“ präsentiert und darin die Meinung der ÖR-beschäftigten zu Ausdruck gebracht. Die Unterstützung dieser Meinung bringt meiner Ansicht nach nichts gutes für unser Land. Es weiterhin so sein, wie es einmal war: die ÖR’s kommandierten unzählige Mitarbeiter und Übertragungswagen zu der Veranstaltung in München ab, bei welcher Edmund Stoiber abgewählt werden sollte – währen alle privaten Sender dieselbe Informationsqualität mit nur einem Team und Übertragungswagen hinbekommem mussten (und letztlich auch haben). Diese unglaublichen Kosten können schon lange nicht mehr mit der Zwangsbeglücklungssteuer (alle drei Monate fällig) bezahlt werden. Deshalb erschließt man sich immer wieder neue Felder: wie die Online-Werbung. (Die ÖR’s haben dann immer mehr, die anderen immer weniger Geld. Irgendwann gibt es bei solchen Veranstaltungen nur noch die ÖR-Meinungsbildner, davon aber Hunderte.)

Hohes Vertrauen in die Richtigkeit + Empfehlung der Seite in der Sendung = Hohe Klickrate auf die Adsense Werbung, die im am Rande des (nicht wirklich) „weiterführenden“ Artikels = leicht verdiente Kohle!

Dass ein echter Medien- und Meinungswetbewerb darunter leidet, ist doch egal! Es gibt nur einen Meinungsmacher! Ob das die Meinung der ÖR-(Linken)-Bildungssender ist, die Meinung der Mehrheit oder das Wohl des Landes kann man dann am Ende nicht mehr unterscheiden. Dass eine lebendige Medienwelt – für die freie Meinungsbildung wunderbar geeignet – (wohl der Landes) durch die finanzielle und multimediale Übermacht der ÖR’s beschädigt wird (Tatsache) und die meisten Bürger dagegen stimmen würden (Mehrheit), wird in den nahezu demagogischen Werbespots in eigener Sache nicht ansatzweise erwähnt (die Meinung der ÖR-Anstalten).

Gegen solche Frechheit, sich selbst als den einzig Wahren und Guten, den Beschützer der Wahrheit und der Meinungsfreiheit darzustellen und zugleich das Gegenteilige billigend in Kauf zu nehmen, protestiere ich. Ich verzichte hiermit öffentlich:

  • auf mein überteuertes öffentlicher Recht auf die verlogene Meinung der ÖR-Fernsehmacher,
  • auf die Unterstellung, Verfassungsfeindlich zu sein, nur weil ich keine Internet-Seiten der ÖR-Sender brauche sowie
  • auf die angeblich kostenfreie langweilige Serien und Sport-Übertragungen, die in der Werbung fast ertrinken.