Typo3 (4.5) – das Fazit

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Von vielen Seiten hört man, dass Typo3 so toll wäre, weil es so viel bietet und so gut erweiterbar ist. Solange die Aussagen sehr allgemein gehalten werden, stimmen sie auch. Sobald es es genauer wird, muss man einiges einschränken.

Hier einige „Typo3-Mythen“, die ich gerne relativieren würde:

  1. „Typo kann alles.“ Ja und nein. Potenziell ist mit Typo alles möglich. Praktisch kann aber nur ein Bruchteil ohne Eigenarbeit (TypoScript-Coding) eingesetzt werden.
  2. „Typo hat Hunderte von Erweiterungen.“ Ja. Aber die Hälfte nicht gerade für alle Versionen von Typo3. Einige zicken nur etwas rum, andere machen die Installation unbrauchbar.
  3. „Typo ist für große Webseiten gedacht.“ Wenn es dem so wäre, hätte man sicher einen Mechanismus eingebaut, der mehrere MySQL-Server quellt, statt nur eine einzige Instanz mit Lese- und Schreibzugriffen zu belästigen. Ist den Typo3-Entwicklern Master-Slave-Replikation ein Fremdwort? Das Caching ist durchaus professionell. Warum nicht auch die Schnittstelle zur Datenbank?
  4. „Typo3 ist ein Profi-CMS.“ Ja, genau! Ein dummer Laie hat da keine Chance. Vielleicht mit dem Frontend-Editor. Dies setzt aber voraus, dass es einen erfahrenen Entwickler bzw. Admin gibt, der die Arbeit im Hintergrund (TypoScript-Templates, Plugin-Konfigurations-Konstanten und -Skripte…) Manchmal ist die Professionalität halb so wichtig, wie sie geschrieben wird. Lieber ein beherrschbares WordPress oder Joomla in der Hand als ein aufgeblähtes und unverständliches Typo3 auf dem Dach! (Man bedenke, dass auch Entwickler und Admins krank werden können – einige kriegen sogar Urlaub! Und dann?)
  5. „Typo3 ist gut dokumentiert“ – ein echter Mythos. Es gibt netter weise eine online-Doku samt Forum von Mittwald. Die Teilnehmer (auch Profis) sind sehr hilfreich. Manchmal fragt man sich nur: „Welche Version ist hier oder da gemeint? Mit meiner funktioniert es eindeutig nicht!“ Die vielen Versionen machen es recht kompliziert. Auch gute Bücher helfen da nicht weiter. Beim Versuch, im RTE einige Knöpfe wie „bidirektionale Steuerung“ abzuschalten, sind auch die Bücher wenig hilfreich: Diese Funktion wird nicht mit ihrer Abkürzung für Typoscript genannt und „Sprache-Leiste“ wird mit keinem Wort erwähnt. Es bleibt einem nur die Suche im Quellcode vom RTE unter typo3/sysext/rtehtmlarea/extensions/. Wenn man es dann gefunden hat, fragt man sich: Warum heißt denn das anders? („bidioverride“ statt „bidirectionalityoverride“ analog zu „insertparagraphafter“)
  6. Hier lasse ich etwas Platz für weitere Punkte. Es gibt davon einige – es fehlt mir lediglich momentan die Fähigkeit, sie verständlich und eindeutig zu benennen. (So etwas wie „Lernkurve“ oder „CSS-Design“).