Das Samuel-Charisma


Wir sind als Katholiken – und ich glaube, anderen Konfessionen geht es nicht anders – nicht gerade dafür bekannt, die Bibel gut zu kennen und sie als lebendig, wirksam und persönlich gemeint zu betrachten. Das Alte Testament wird als „veraltet“ oder „nicht mehr benötigt“ wahrgenommen. Die sog. historischen Bücher mit Gestalten aus längst vergangenen Zeit berichten oftmals von Priestern, Propheten, Opfern, Kriegen, Vertreibung und Sklaverei. Die sog. Weißheitsbücher werden bestenfalls nur teilweise als sinnstiftend akzeptiert. Und die vielen Propheten scheinen nur relevant, wenn es um Jesus geht. Diese Einstellung widerspricht dem Verständnis der Bibel als dem ewig gültigen Wort Gottes, das in jedem Gläubigen seinen ganz persönlichen Zugang zum Verständnis des Willens des Vaters bereit stellt. Ein Beispiel dafür kann die Geschichte des Samuel sein, denn neben den geschichtlichen Fakten erzählt sie viel über den Umgang mit der eigenen Berufung bzw. der persönlichen Lebensaufgabe, für deren Erfüllung Charismen nötig sind. Sehen wir uns die Geschichte in 1. Sam 1-3 einmal genauer an!

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